EDV-Anlage
Robotron 300
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Als Wartungs-Ingenieur habe ich seit 1970 die EDV-Anlagen
in Stralsund und Umgebung betreut.
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Rechenzentrum des VEB Maschinelles Rechnen Rostock, Außenstelle Stralsund
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Anlagen-Nummer 70:
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VEB Volkswerft Stralsund
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Anlagen-Nummer 158:
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VEB Peenewerft Wolgast
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Anlagen-Nummer 213:
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VEB Industriebaukombinat Stralsund
danach VEB Maschinelles Rechnen Rostock, Außenstelle Stralsund
danach Deutsche Post Stralsund
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Anlagen-Nummer 321:
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VEB Gießerei Torgelow
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Technische Daten des Robotron 300
Zentraleinheit
Zeichenkodierung
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alphanumerisch, 8 Bit/Zeichen, 64 verschiedene Zeichen
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Wortlänge
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variabel
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Informationsverarbeitung
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serienparallel (Zeichen in Serie, Bits parallel)
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Adreßsystem
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Einadreß
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Hauptspeicher
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10.000 oder 40.000 Zeichen
10 µs Zykluszeit
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Akkumulator
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120 Zeichen, 10 µs Zykluszeit
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Indexregister
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10
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Selektoren
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30, davon 3 Steuerselektoren und 7 Vorrangselektoren
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Wahlschalter
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4
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Taktfrequenz
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100 kHz
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Vorrangsteuerung
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einstufige Priorität, 7 Vorrangkanäle
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Simultanarbeit
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für Transporte Magnetband <--> Zusatzspeicher
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Rechenwerk
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logische Operationen
arithmetische Festkommaoperationen bis 120 Stellen
arithmetische Gleitkommaoperationen
Mantisse maximal 58 Stellen, Exponent 2 Stellen (+99)
Operationszeiten in ms für l0-stellige Operanden:
Festkomma Gleitkomma
Addition/Subtraktion
0,23
0,73
Multiplikation
1,46
1,91
Division
4,06
7,10
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Maschinentisch
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Schreibmaschine 10 Zeichen/s
Lochbandleser 20/300 Zeichen/s
Lochbandstanzer 16 Zeichen/s
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Dieser Film entstand im Jahre 1971 in einem Rechenzentrum in Stralsund.
(Super 8 - Kamera)
Peripherie
Paralleldrucker
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156 Zeichen/Zeile Druckbreite
57 verschiedene druckbare Typen
2,6 mm Typenabstand, 4,2 mm Zeilenabstand
Papiervorschub l- bis 3-zeilig programmierbar
oder Steuerung über Lochband
Druckgeschwindigkeit etwa 7,5 Zeilen/s
2 Papierbahnen mit getrennter Vorschubsteuerung
gepufferte Kopplung mit ZE
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Lochkarten-Lese-Stanzeinheit
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80-spaltige Lochkarten
Lese-/Stanzgeschwindigkeit 5 Karten/s
getrennte Lese- und Stanzbahn
5 Ablagefächer, davon l Mischfach
gepufferte Kopplung mit ZE
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Lochbandein- und -ausgabe
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Eingabe 1.000 Zeichen/s, Satzkorrektur
Ausgabe 150 Zeichen/s
gepufferte Kopplung mit ZE
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Magnetband
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750 m Bandlänge, ½ Zoll breit
Zeichendichte 22 Zeichen/mm
Start-Stop-Lücke etwa 20 mm
1,52 m/s Bandgeschwindigkeit
33 1/3 kHz Übertragungsfrequenz
Rückspuldauer etwa 4 min
Kopplung mit ZE und ZS über Steuergerät
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Zusatzspeicher
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unterteilt in Ferritkernspeicher,
10.000 Zeichen (für Simultanarbeit), Zykluszeit 10 µs
und 4 Trommelspeicher mit je 100.000 Zeichen
bei 10.000 adressierbaren Einheiten,
20 ms mittlere Zugriffszeit
Kopplung mit ZE und Magnetband über Steuergerät
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Im Dezember 2011 konnte ich endlich im Deutschen Museum in München den Nachbau des ersten
funktionsfähigen programmgesteuerten Rechenautomaten "Zuse Z3" aus dem Jahre 1962 besichtigen.
Geschichte
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Konrad Zuses "Bedingungskombinatorik" und die "abstrakte Schaltgliedtechnik"
erlaubten den unmittelbaren Nachbau des mechanischen Gerätes Z1
als Relais-Rechenmaschine.
Konrad Zuse folgte dabei dem Rat seines Freundes Helmut Schreyer.
Er baute ab 1938 ein Rechenwerk, später Z2 genannt, in Relaistechnik.
Zuse machte mit diesem Versuchsgerät wertvolle Erfahrungen.
Mitte 1940 begann Zuse mit dem Bau der Z3.
Sie war am 12. Mai 1941 funktionsfähig.
Das Rechenwerk war elektromechanisch mit 600 Relais,
der Speicher aus 1.400 Relais aufgebaut.
Die Z3 kostete rund 25.000 Reichsmark.
Sie wurde am 21. Dezember 1943 bei einem Luftangriff beschädigt und 1944 zerstört.
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Charakteristika
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Die Z3 von 1941 ist der erste voll funktionsfähige,
frei programmierbare, programmgesteuerte binäre Rechenautomat.
Der Programmablauf erfolgte in einer Schleife,
die Steuerung über 8-Kanal-Lochstreifen-Schleifen.
Gleitkommazahlenberechnung, getaktete Maschine,
Speicherkapazität: 64 Worte mit je 22 Bit
(Vorzeichen 1 Bit, Mantisse 14 Bit, Exponent 7 Bit),
Addition: parallel,
Multiplikation, Division, Quadratwurzel: rund 3 Sekunden,
einschrittiger Übertrag,
keine bedingten Befehe
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